Schramberger Fasnet
Seit den Anfängen ab ungefähr Mitte des 18. Jahrhunderts war es ein weiter Weg bis zur Schramberger Fasnet, wie wir sie heute kennen mit Hansel, Narro, Brüele und Da-Bach-na-Fahrer. Inzwischen gehört Schramberg zu den bekanntesten Narrenstädten Süddeutschlands mit jährlich zehntausenden Besuchern über die Fasnets-Haupttage. Sie werden von unzähligen Kleidlesträgern und Narren empfangen die etwa 30.000 Brezeln, mehrere Zentner Bonbons und Schokolade sowie tausende Bach-na-Würstle an Kinder und Erwachsene verteilen. Wie das Fasnetsjahr in Schramberg genau abläuft,
Geschichte der Fasnet
Dass die Fasnet im 16. und 17. Jahrhundert für die wenigen Bewohner im Marktflecken Schramberg ein wichtiger bäuerlicher Lostag war, beweisen verschiedene Urkunden. Aus ihnen ersehen wir weniger ein Freudenfest als vielmehr die Abgabe des Bodenzinses – die „Fastnachtshenne“ – an den Grundherren. Andererseits ist zu lesen, dass bereits 1533 die Frau des Burgherren an die „Hofmauer zweieinhalb Gulden auf Faßnacht“ gegeben hat.
Der Narrenmarsch
Der Schramberger Musiker Walter Pfeiffle schrieb den Narrenmarsch zwischen 1952 und 1954, wo er in seiner heute bekannten Version am Zunftabend uraufgeführt wurde. Den offiziellen Auftrag zur Komposition hatte er 1052 von der Stadtmusik erteilt bekommen. In den Jahren zuvor wurde immer der "Jägermarsch" gespielt, der allerdings keinen Bezug zu Schramberg hatte.
Pfeiffle war gelernter Mechaniker, seine Liebe galt aber schon von Kindheit an der Musik. Bereits als Zehnjähriger konnte er Klavier spielen und mit 14 Jahren wurde er Mitglied der Stadtmusik. In einem Interview betonte er. "Ich wollte eine einfache Melodie komponieren, die leicht zu merken ist und auch noch nach ein paar Bierchen gesungen und gespielt werden kann."
Dies ist im voll gelungen. Heute kennt jedes Schramberger Kind den Narrenmarsch und er ist aus der Fasnet nicht mehr weg zu denken. Walter Pfeiffle starb im März 1999, nur wenige Tage vor seinem 80. Geburtstag.
Unser Narrenmarsch zum Anhören, gespielt von der Stadtmusik Schramberg
Der Narrenbrunnen
Ein besonderes Kleinod hat die Schramberger Fasnet auch mit ihrem Brunnen zu bieten. Viele sagen: Ist das Kunst oder kann das weg? - Wir sagen: Wir sind stolz auf unseren schönen Brunnen :)
Der Hoorig Podkatz
Auch die Narrenzunft Schramberg hat sich während der Corona-Pandieme, als es Abstandsge- und Versammlungsverbote gab, überlegt: Wie können wir da die Fasnet und so ein wenig Freude zu den Leuten nach Hause bringen?
Die Idee war geboren, einen Podcast aufzulegen: Den Hoorig Podkatz. Fast alle Tage im Jahr laufen ähnlich ab. Es ist stets der gleiche Trott. Außer an der Fasnet. Der fünften Jahreszeit. Da ist fast eine Woche lang alles anders - die täglichen Gewohnheiten sind über Bord geworfen, der Schlaf kommt zu kurz und regelmäßige Mahlzeiten fallen aus.
In den Folgen des Podcasts erfährt der Zuhörer, wie die einzelnen Fasnetstage in Schramberg aussehen. Aktive Narren beschreiben jeweils aus ihrer Sicht, was sie an diesen Tagen so erleben. Man begleitet sie von morgens bis abends, erleben ihre Leidenschaft, und versetzen sich in ihre Situation - und vielleicht, so die Hoffnung, entdecken sie ja auch den Narr in sich selbst wieder.
Narrenblättle "D'Hoorig Katz"
Die "Hoorig-Katz" ist eines der ältesten Narrenblättle der schwäbisch-alemannischen Region. Es erschien das erste mal 1876. Heute erscheint die 16-seitige Zeitung regelmäßig eine Woche vor der Fasnet. Die Redakteure freuen sich darüber, dass die Bevölkerung alljährlich auf das Narrenblättle wartet und dass nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird. Jeder sollte die Hoorig Katz mit Humor nehmen und sich darüber freuen, dass es überhaupt noch ein solches Narrenblättle gibt. Es wird ehrenamtlich geschrieben und wäre ohne die Unterstützung zahlreicher Unternehmen in dieser Art nicht machbar. Hierfür möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bei allen bedanken, die unser Narrenblättle unterstützen.