Ablauf der Fasnet
Das Fasnetsjahr startet
Die Hauptversammlung zum 11.11. stellt den Wendepunkt zwischen den “Fasnetsjahren” dar. So richtig offiziell startet die fünfte Jahreszeit aber am 6.1., dem Dreikönigstag, an dem die Elferräte beim Abstauben die Narrenkleidle vom Staub des vergangenen Jahres befreien. Die Hauptfasnet findet überwiegend in der Woche von “Schmotzigen Donnerstag” bis Aschermittwoch statt, in Schramberg sind die wichtigsten Tage die vier Tage ab Samstag. Doch auch davor, also meist im Verlauf des Januars und Anfang Februars, gibt es vielerorts bereits Veranstaltungen, hauptsächlich Narrentreffen, die von den Schramberger Narren besucht werden.
Besuch in Altersheim und Stiftung
Auch kranke und alte Menschen werden nicht vergessen. Die Narren besuchen einerseits regelmäßig das Altersheim. Besonders die Menschen mit Behinderung, die bei der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn ihr Zuhause haben, freuen sich jedes Jahr auf die Schramberger Narren. Diese kommen jeden Dienstag vor der Fasnet zusammen mit der Stadtmusik ins Kloster Heiligenbronn - für viele Teilnehmer einer der schönsten und emotionalsten Termine.
Beginn der Straßenfasnet am Samstag
Die Straßenfasnet beginnt am Fasnetssamstag mit der traditionellen Schlüsselübergabe. Die Oberbürgermeisterin gibt ihre Macht - symbolisiert durch einen großen Stadtschlüssel - an den Zunftmeister ab. Die Stadtmusik spielt den Narrenmarsch und hunderte Besucher feiern auf dem Rathausplatz. Anschließend findet die Ordensverleihung mit dem mittlerweile schon traditionellen Wurstsalatessen statt.
Seit 2024 veranstaltet die Zunft am Samstagabend vor der Hauptfasnet im Bärensaal ihren Zunftball, auf den die Akteure seit Weihnachten geprobt haben. Der Fasnetssamstagabend selbst, an dem der Ball bis dahin stattgefunden hat, soll nun ganz im Zeichen des Rumziehens und der Wirtshausfasnet stehen.
Gänsehaut beim Hanselsprung
Am Fasnetssonntag ist ganz Schramberg auf den Beinen - entweder als Kleidlesträger oder als Zuschauer. Über tausend Kleidlesträger nehmen mittlerweile ab 14.30 Uhr am Hanselsprung mit anschließendem großen Brezelsegen teil.
Am Fasnetsmontag ist der Bär los
Frühmorgens ab 6 Uhr ziehen tags darauf die Katzenmusiken durch den Ort, um die Narren aus den Federn zu holen. So mancher kam gerade erst heim, wenn die Krach machenden Musiker durch die Straßen ziehen. Die Katzenmusiken treffen sich dann um 10 Uhr auf dem Rathausplatz, um dort von den "strengen" Augen und Ohren der Elferräte ihre musikalische Kunst darzubieten. Den Elfern fällt es immer sehr schwer, den Gewinner zu ermitteln.
Zuberumzug und Bach-na-Fahrt
Um 11 Uhr ziehen dann die Bach-Na-Fahrer mit ihren Zubern durch die Fußgängerzone zum Startplatz der Bach-Na-Fahrt. Punkt 13 Uhr ist der Start der Da-Bach-na-Fahrt. Für 40 geschmückte Zuber geht es dann vor den Augen von oft über 10.000 Zuschauern den Bach hinab bis zur St. Maria Kirche. Abends küren die Bach-na-Fahrer bei ihrer Nacht der Kapitäne die Sieger und vergeben besondere Orden.
Großer Umzug mit vielen Gästen
Um 14.30 Uhr startet der traditionelle närrische Umzug mit riesigen Umzugswägen, Fußgruppen, befreundeten Zünften, Schulklassen und vielen anderen Narrengruppen. Auch hier werden die Zuschauer reichlich mit Gutsle, Brezeln und Orangen eingedeckt.
Ein letzter Narrenmarsch
Am Fasnetsdienstag ist der Bärensaal nachmittags beim Kinderball in der Hand der jungen Narren, um 16 Uhr findet dann der Abschluss der Straßenfasnet statt. Gemeinsam mit vielen Kleidlesträgern, der Stadtmusik, hunderten Zuschauern feiert der Elferrat nochmals auf dem Rathausplatz. Ein letztes Mal öffnet sich das Rathaustor und die Kleidlesträger strömen heraus zum Brezelsegen. Nur sechs Stunden später ist alles vorbei. Punkt 24 Uhr begräbt der Elferrat beim Rattenball unter lautem Geheul und Wehklagen die Fasnet, tags darauf erhält dann auch das Stadtoberhaupt den Rathausschlüssel zurück.
Die Narren jammern jetzt laut: "Oh jerum, oh jerum dia Fasnet hot a Loch". Und wieder beginnt das Warten auf die fünfte Jahreszeit, denn nach der Fasnet ist vor der Fasnet und jeder echte Narr hat im Hinterkopf: "'s goht dagega!"