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Narrenblättle "D'Hoorig Katz"

logo hoorig katz

Unverändert seit 1935

Diese Zeilen sind seit 1935 unverändert in der Hoorig Katz zu lesen.

 

Ihnen möchten wir nichts hinzufügen!

 

"Ein Narrenblatt von dieser Art ist keine Kinderfibel.

 

Die Zeilen sind nicht spinnwebzart, doch scharf manchmal wie Zwiebel.

 

Wer selbst noch Witz im Leibe hat, wird uns nichts übelnehmen.

 

Wir dienen halt dem Wohl der Stadt nach närrischen Systemen.“


Geschichte der Hoorig Katz

1876 erschien zum ersten Mal das „humoristisch-carnevalistische Jahres-Organ“. In über 125 Jahren entwickelte sich die Hoorig-Katz zu einem der ältesten Narrenblätte unserer Region.

 

1876

 

Zum ersten mal erschien 1876 ein Narrenblättle mit dem Titel „Schramberger Narrenglöckle“. Autor war der Volks- und Bänkelsänger Fritz Würz, genannt Fritz Krummbein.

 

Die erste Ausgabe erschien für 20 Pfennig am Fasnetssonntag 1876. Leider ist diese Ausgabe nicht erhalten geblieben. Das älteste noch erhaltene Narrenglöcke ist aber immerhin auch schon über 100 Jahre alt und erschien 1892. Gedruckt wurden die ersten Ausgaben von der Buchdruckerei H. Hammel, die auch den Schramberger Anzeiger druckte.

 

1900-Die erste Jubiläumsausgabe erschien schon farbig

 

1901 erschien die 25. Ausgabe als erste Jubiläumsausgabe in farbigem Druck – was für damalige Verhältnisse etwas ganz besonderes war – herausgegeben von der Karnevals-Gesellschaft Schramberg. Wie lange „Fritz Krummbein“ Redakteur war ist unklar, er verstarb am 16. November 1921.1924 wurde das Narrenblättle „Schramberger närrische Wahrheiten“ genannt. Schon ein Jahr später wurde der Name geändert in „Närrische Wahrheiten“. Weshalb der Name schon nach einem Jahr geändert wurde ist nicht mehr herauszufinden.

 

Die Graphischen Werkstätten Gatzer & Hahn druckten das Narrenblättle ab 1934, bis es 1939 von den Nazis verboten wurde. Lediglich 1937 wurde eine Ausgabe von der NS-Wacht-Druckerei hergestellt.Manche Schramberger verstanden leider keinen Spaß und oft gab es nach der Herausgabe des Narrenblättles Ärger. Dies war auch 1928 so.

 

Eine zweideutige Anzeige über den Ingenieur Karl Fuchsloch ärgerte ihn so sehr, daß er den gesamten Elferrat wegen Beleidigung anzeigte. Die Parteien einigten sich aber dann doch noch in einem Vergleich.

 

Dies war der Anlass für die Herausgeber, 1935 ein kleines Gedicht zu verfassen, welches noch heute in jeder Hoorig Katz zu lesen ist.

"Ein Narrenblatt von dieser Art ist keine Kinderfibel. Die Zeilen sind nicht spinnwebzart, doch scharf manchmal wie Zwiebel. Wer selbst noch Witz im Leibe hat, wird uns nichts übelnehmen. Wir dienen halt dem Wohl der Stadt nach närrischen Systemen."

 

1950

 

Am Fasnetsamstag, 26 Februar 1949 erschien dann nach 10jähriger Pause zum ersten mal das Narrenblättle unter dem Namen „D’Hoorig Katz“. Ein neuer Kopf zierte das Blatt. Der Entwurf hierfür stammte von Anton Ziegler der normalerweise Uhren bei der Firma Junghans gesaltete. Gedruckt wurde die Hoorig Katz zum ersten Mal von der Druckerei Gebhard Straub. 1950 kehrte Fritz Würz, Enkel von Fritz Krummbein, aus der Gefangenschaft zurück und verstärke fortan die Redaktion des Narrenblättles. Seine „gewürzten Spezialitäten“ erfreuten jahrzentelang die Leser der Hoorig Katz. Fritz Würz arbeitete bis Anfang der 80er Jahre für das Narrenblättle und starb am 6. 5. 1995.

 

1970-1980

 

Chefredakteur Oskar Eisele prägte bis 1968 das Bild der Hoorig Katz. Bereits vor dem Krieg sammelte er erste Erfahrungen als Redakteur der „Närrische Wahrheit“. Ihm ist es zu verdanken, daß das Narrenblättle nach dem Krieg weitergeführt wurde. Mit viel Liebe und Sorfalt gestaltete er fast 20 Jahre lang „D’Hoorig Katz"

 

1965 übernahm Franz Broghammer für ein Jahr das Amt des Chefredakteurs, gab es jedoch ein Jahr später wieder an Eisele zurück. 1968 legte Oskar Eisele dann die Verantwortung für die Hoorig Katz in die jüngeren Hände von Helmut Link. Eisele blieb aber der Redaktion noch 4 weitere Jahre als Redakteur treu und verstarb am 24.3.1972, wenige Tage nach der Fasnet.

 

In den Siebziger und Achziger Jahen änderte sich viel in der Drucktechnik. Jahrzentelang wurde im Bleisatz gesetzt und im Buchdruck gedruckt. Mit der Übernahme von Straub Druck im Jahre 1974 durch Günther Ruf wurde auf Offsetdruck umgestellt.1975 erschien das erste Narrenblättle im Offsetdruckt. Nach dem Maschinensatz (Bleisatz) kam Ende der 70er der Fotosatz hinzu. Dadurch waren neue gestalterische Dinge möglich, die das Erscheinungsbild des Narrenblättles wieder deutlich veränderten. Bilder und Grafiken wurden nun häufiger eingesetzt und prägten das Bild der Narrenzeitung in den 70er und 80er Jahren.

 

In der 18jährigen verantwortlichen Tätigkeit von Helmut Link veränderte sich das Narrenblättle zum bebilderten und illustrierten Blättle. Besonders die Zusammenarbeit mit dem Grafiker und Elferrat Emil Margraf prägte markant die Aufmachung der „Hoorig Katz“.

 

In dieser Zeit war auch Klärle Stähle eine engagierte Mitarbeiterin, die die Hoorig Katz ordentlich mit Futter versorgte. Der von Emil Margraf zum 100jährigen Jubiläum im Jahre 1976 neu entworfene Narrenblättle-Kopf ist heute noch fast unverändert auf der Titelseiten zu sehen.

 

1990 bis heute

 

Elferrat Franz Egenter übernahm 1987 als verantwortlicher Redakteur die Hoorig Katz. Sein zeichnerisches Talent wurde in vielen Karikaturen deutlich. 1991 bis 1996 übernahm der Elferrat und Profi-Redaktuer Edgar Reutter das Zepter. Seit dieser Zeit arbeitet auch Roland Löffler als fester Korrespondet im Redaktionsteam mit. Nach sechs Jahren übergab Reutter dann im Jahre 1997 die Verantwortung an die beiden Elferräte Udo Neudeck und Stefan Link, die ebenfalls schon jahrelang in der Redaktion mitgewirkt haben.

 

Heute wird das Narrenblättle mit modernster Technik produziert. Längst hat die digitale Druckvorstufe Einzug gehalten und so manches Bild ist nicht mehr als Fotomontage zu erkennen. Hans Schranzhofer, Schriftsetzer der ersten Stunde, blickt auf über auf 40 Jahre Narrenblättle zurück und ist heute noch für die Satztechnik zuständig. Straub Druck druckt übrigens seit über 50 Jahren das Narrenblättle ohne Unterbrechung.

 

125-jährige Jubiläumsausgabe

 

erschien dann die 125-jährige Jubiläumsausgabe in zweifarbigem Druck. Daß die Hoorig Katz so lange überlebt hat ist sicher auf den großen Einsatz der Redakteure zurückzuführen. Oft war die finanzielle Situation sehr schwierig und die Produktion war nur aufgrund von Spenden möglich. Heute ist die Herausgabe der Hoorig Katz ohne Spenden und Inseraten nicht mehr möglich. Unser Dank gilt deshalb, neben den treuen und zahlreichen, jährlichen Lesern auch den vielen Geschäftsleuten, die jedes Jahr mit einer Anzeige der Hoorig Katz unter die Arme greifen.

Unser wichtigstes Kapital sind aber die vielen Schramberger, die jedes Jahr kaum vorstellbare Dinge anstellen und die zahlreichen Schwatzbasen, die diese Begebenheiten an die Hoorig Katz weiterleiten.

 

In diesem Sinne freuen wir uns schon wieder auf das nächste Jahr und auf hoffentlich noch weitere 100 Ausgaben der Hoorig Katz.