Der Brüele
Der Brüele verkörpert einen traurigen Narren, an dessen Maske große Tränen herabrollen und seine Mundwinkel sind faltenreich und pessimistisch nach unten gezogen sind. Brüelen bedeutet in schwäbischer Mundart so viel wie "weinen" - der Brüele ist also der "Weinende".
Utensilien und Symbolik
Über der Holzlarve ist ein Strohhut angebracht, der an die hiesige Strohhutfabrikation des vorigen Jahrhunderts erinnern soll. Dieses Kleidle wurde 1949 während der Notzeit nach dem Zweiten Weltkrieg von dem Holzbildhauer Karl Schaub entworfen. Nicht von ungefähr sind Jacke und Hose aus grobem Sackrupfen genäht, der auch in Zeiten großer Armut aufzutreiben war. Am unteren Saum der Jacke sind zwei Reihen schwarz-gelber Stofflecken und auf dem Rücken ist das Wappentier der Narrenzunft Schramberg, die „Hoorig Katz“ aufgenäht.
Hier geht es zu den Leitfäden für korrektes Tragen der Kleidle.
Trauriger Pessimist
Um den Hals trägt er eine gelbe Krause, die vorne mit einer Masche abschließt. Mit einem farbigen großen Sacktuch wischt sich der Brüele seine Tränen ab. Und wie es sich für einen Pessimisten gehört, hat er immer einen Regenschirm bei sich, den er auch bei schönstem Sonnenschein aufspannt. Am Arm trägt er einen Henkelkorb, der mit allerlei Süßigkeiten gefüllt ist. So trippelt der Brüele, mit kleinen Schritten, weinerlich im Umzug mit und verteilt beim Brezelsegen seine Süßigkeiten.