Der Narro
Der Schramberger Malermeister Karl Willomitzer schuf den Narro im Jahre 1950. Die Larve ist aus Lindenholz geschnitzt und zeigt einen weisen, lächelnden Gesichtsausdruck. Der Leinen-Overall ist mit Stoffarben bemalt. Der Narro hat eine gelbe Krause und um den Leib ein G’schell mit Schellen, die alle noch in Handarbeit hergestellt werden. Ein kleines Stadtwappen mit Zahnrad auf der Brust erinnert an die einst sehr wichtige heimische Uhrenindustrie.
Motive und Symbolik
Fohrenzapfen und Stechpalmen auf dem Overall sowie Silberdisteln, Schmetterling und Glückskäfer auf den Ärmeln zeigen die Verbundenheit mit der Heimat. Auf der Vorderseite der Hose ist ein altes Schramberger Trachtenpaar dargestellt und auf der Rückseite sind zwei einstige "Schramberger Originale" zu sehen. Auf dem Gesäß des Narros ist eine Uhr aufgemalt, die mit Tierkreiszeichen verziert ist. Die "Hoorig Katz",auf einem Dachfirst dargestellt, befindet sich auf der Rückseite des Boleros. Das einstige Schloss Hohenschramberg und das Fasnetshuhn schmücken die Vorderseite der Jacke, rechts der Hahn und der Salatkopf und jeweils auf beiden Seiten Spinnennetze. Seine zwei Fuchsschwänze drücken die Schlauheit aus und die zwei Hörner verraten, dass er als Narr seine Mitmenschen gern auf die "Hörner" nimmt.
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Utensilien und Aufsagen
Der Narro trägt einen kleinen Korb bei sich, der gefüllt ist mit Bonbons und Schokolädle. Etwas Besonderes ist das Narrenbuch, das jeder Narro bei sich trägt. In diesem Buch werden lustige Begebenheiten närrisch glossiert. Mit dem Narrenbuch geht der Narro dann zum Aufsagen in die Wirtschaften und zieht die Unglücklichen mit bunt illustrierten Gedichten und Erzählungen durch den Kakau. Dieser Brauch wurde von einer Gruppe von Schramberger Narren in den vergangenen Jahren wieder belebt. In den Wochen vor der Fasnet sind die Stammtische immer gut besucht, denn mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass abends die Narros zum Aufsagen kommen.